Beim sogenannten „Annageln“ geht es darum, Hände, Ohren, Füße, Finger, Lippen, aber auch den Penis oder die Vorhaut an einer Fläche wie einem Holzpfahl oder einem Baum festzunageln.

Entweder war die Zeit, die die Opfer an dieser Stelle festgenagelt ausharren mussten, begrenzt. Oder sie waren dazu verdammt, sich selbst aus dieser Lage zu befreien, indem sie sich – in Anführungszeichen – einfach „losrissen“. Das war die Höchststrafe, die bei dieser Form der Folter verhängt wurde. Das Ausreißen eines Ohrläppchens steht zum Beispiel in der Skala der Strafen für diese Form der Bestrafung weit unten. Im Gegensatz dazu stellte das Abreißen der Vorhaut einen weitaus schmerzhafteren Akt dar. Hinzu kommt, dass es sich bei dieser Strafe nicht einmal um die schlimmste handelt. Meistens starben sehr viele Menschen an den Nachwirkungen der Verletzung aufgrund von Infektionen, Ansteckungen, Blutvergiftungen und dergleichen.

In China wurden bei respektlosem Verhalten gegenüber Vorgesetzten oder ganz allgemein gegenüber Personen, die in einer höheren Position standen, die Ohren an Pfähle genagelt. Auf diese Art und Weise konnte jeder an dem dann beschädigten und ausgefransten Ohrläppchen sehen, durch welches Vergehen er sich schon einmal schuldig gemacht hatte. Eine ganz besondere Art der Folter wurde im alten Britannien an den so genannten Opfersklaven angewandt, die gefoltert und dann getötet wurden.

Ihnen wurde der Nabel grob herausgeschnitten, welchen man dann an einem großen Baum festnagelte und dann den Opfersklaven mit Peitschenhieben um diesen Baum herumjagte. Das geschah so lange, bis ihm die Eingeweide aus dem Leib quollen und sich teilweise um den Baum wickelten.

In früheren Zeiten glaubte man, dass man auf diese Weise die Götter gnädig stimmen konnte, und je länger die Qualen des Opfersklaven bis zu seinem Tod dauerten, desto milder ließen sich die Götter stimmen.

In einem Inquisitionsprozess im Jahre 1636 während des Dreißigjährigen Krieges wurden 10 Juden mit einem Mantel der Schande und einem Hut der Schande bekleidet und mit der erhobenen rechten Hand an Pfähle genagelt. Unter dieser Tortur mussten sie auf das Urteil warten und waren dem Gespött der Bevölkerung ausgesetzt.

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