Bei der Folterpsychologie geht es darum, dem Opfer etwas vorzuspielen, bzw. eine Illusion zu erschaffen, die das Opfer dazu bringt, sich dem Willen des Initiators zu unterwerfen. Wenn zum Beispiel zwei Personen gefangen genommen werden, eine dritte Person zu foltern oder dies vorzutäuschen, um die anderen so zu bewegen, zum Beispiel Informationen offenzulegen. So spielt man mit der Angst desjenigen, dass seinem Freund, Kameraden, Mitgefangenem schlimmes angetan wird und er selbst der nächste ist.
Dies ist eine Möglichkeit. Diese Folter wird auch als weiße Folter oder auch als saubere Folter bezeichnet, weil dort in Anführungszeichen nur die Psyche und nicht der Körper beschädigt wird. Weitere Möglichkeiten sind Schlaffolter, Lärmfolter oder Scheinhinrichtungen.
Sehr häufig werden auch verschiedene Arten der Folterpsychologie in Kombination angewandt. So kommt es häufig bei Folteropfern zu der Kombination aus Schlafentzug und lauter Beschallung mit Musik oder unangenehmen Tönen. Diese Audiale Folter geht gerne einher mit visuellen Effekten die direkten Einfluss auf die Hirnströme haben. Diese Wechselwirkung greift gleichermaßen den Körper und den Geist an. Dies kann bis zu epileptischen Anfällen oder völliger Lethargie führen.
Dies hat sich als Foltermethode in den meisten Fällen als wirkungsreicher herausgestellt als stumpfe Gewaltanwendung. Selbst wenn diese Folter nicht zum direkten Erfolg führt, schwächt sie doch die Psyche der zu folternden Person. Hinzu kommt, dass sie auf den ersten Blick humaner wirkt und bei weitem nicht so verpönt ist wie körperliche Folter. Was dazu führt, dass die Hemmschwelle sie einzusetzen deutlich niedriger ist als bei anderen Foltermethoden. Dennoch sind die Schäden größtenteils deutlich weitreichender als die von körperlicher Folter, da sie sich noch Jahre später in Form von z. B. PTB (Posttraumatische Belastungsstörung) bemerkbar machen und in nicht wenigen Fällen bis zum Suizid führen. Laut Berichten von Amnesty International vermeiden viele Länder den Begriff Folterpsychologie und ersetzen ihn durch weniger brutal klingende Begriffe. Dies hat einerseits den Vorzug, den Anschein zu erwecken, eine humanere Methode der Informationsbeschaffung anzuwenden und andererseits macht es für den Ausführenden die Sache wesentlich einfacher, wenn er in dem Bewusstsein handeln kann, dass seine Handlung keine Folter darstellt.
Eine sehr beliebte Methode öffentlich größere Gruppen von Gefangenen zu transportiert und die Möglichkeit einer Flucht zu minimieren ist es den Gefangenen mitzuteilen, dass bei einem Fluchtversuch, ihr Vorder- und Hintermann mit der fliehenden Person erschossen wird. Dies führte dazu, dass jeder ein Auge auf den anderen hatte. Dies war ein praktisches Mittel, eine größere Gruppe von Gefangenen unter Kontrolle zu halten. Diese Methode ist unter anderem aus Berichten gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zu entnehmen, wo man die Methode bei größeren Gefangenentransporten anwendete.
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