Bei der Kniefolter handelt es sich, wie der Name schon sagt, um die Folterung des Knies. Man zwingt eine Person für einen bestimmten Zeitraum, ohne Unterlass zu knien. Dies kann auf normalem hartem Boden sein oder man kann dem Opfer dies noch erschweren, in dem man es zwingt auf einem kleinen Nagelbrett, Glasscherben oder Tonscherben zu knien, wobei sich die Nägel oder Glas noch ins Knie hineinschneiden und so jeden weiteren Foltergang schmerzhafter machen.

Die normale Folter ohne Nägel und Scherben ist heute noch ein gängiges Bestrafungsmittel in Gefangenenlager. Zur Zeit des Nationalsozialismus war diese Foltermethode sehr beliebt. Gefangene, die eine Verfehlung begangen hatten, mussten sich unter Bewachung auf dem Hauptplatz hinknien, worauf eine Wache darauf achtete, dass die Person immer auf den Knien in einer gleichen Haltung verharrte. In manchen Fällen ging die Bestrafung so weit, dass die entsprechenden Personen noch nicht einmal die Toilette aufsuchen durfte, sodass es auch vorkam, dass sie Stuhlgang und Urinieren in der knieenden Haltung ausführen mussten. Wie auch das Knien an sich, hatte dies zusätzlich zu den Schmerzen den demütigenden Effekt der, dem Gefangenen die Würde rauben sollte.

Waren die Opfer weiblich, kam es auch vor, dass sie als zusätzliche Demütigung, diese Strafe, nackt über sich ergehen lassen mussten. Die Länge der jeweiligen Strafe wurde individuell je nach Schärfegrad des Vergehens festgelegt.

Des Weiteren ist die Kniefolter auch als selbstauferlegte Buße in der katholischen Kirchengeschichte zu finden. Wo Menschen von sich selber heraus Stunden lang meist betend auf ihren Knien ausharren, um für ihre Sünden Buße zu tun. Diese Strafe ist allerdings in den meisten Fällen eine selbstauferlegte und nur in den wenigsten Fällen eine, die von kirchlichen Vorgesetzten aufgezwungen wurde. Wenn war dies höchstens in Klöstern der Fall, um für weltliche Verfehlungen Buße zu tun, die einem dann vom oberen Abt auferlegt wurde. In heutigen Tagen wird immer mehr auf eine solche Selbstbuße verzichtet, da sie auch in der katholischen Kirche Gepflogenheiten entspricht.

In diktatorischen Ländern wie Nordkorea, China oder dem US-eingeschränkten Rechtsraum Guantanamo in Kuba werden solche Methoden heut teilweise noch angewandt, um die Personen zu demütigen, bzw. zu demonstrieren, dass sie unter einem stehen.

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