Die Lauffolter ist eine sehr vielschichtige Foltermethode, die zu allen Zeiten schon Anwendung fand und bis in die heutige Zeit weiter existiert. Wie der Name schon sagt, wird man durch das Laufen gefoltert. Dies meist auf verschiedenste Art und Weise. Die wohl bekannteste ist das Laufen bis zum Umfallen. In vielen Fällen müssen die Gefolterten, Rucksäcke mit Steinen tragen, für eine zusätzliche Belastung sorgen. Des Weiteren spielt die Beschaffenheit des Bodens eine wichtige Rolle, ob man einen Schotterweg entlanglaufen muss, durch einen Sumpf warten muss oder über zerstoßenes Glas oder gar über glühende Kohlen laufen muss.

Eine weitere Frage ist, ob man dies alles barfuß machen muss oder ob man Schuhe dabei anhat. In vielen Städten Norddeutschland ließ man im Hochmittelalter Leute, die in einer freien Stadt lebten (also eine Stadt, die unabhängig von einem Fürsten war) über zerstoßenes Glas und glühende Kohlen laufen. Als Strafe, wenn sich diese Person etwas Schweres zu schulden kommen lassen haben. So wurde diese Person, nach dem sie mit nackten Füßen über glühende Kohlen und Glas gelaufen war, der Stadt verwiesen. Was damals sehr häufig ein Todesurteil darstellte. Da man nun nicht mehr den Schutz der freien Stadt genoss. Zusätzlich war die Chance hoch, dass sich die Wunden an den Füßen entzünden, was zur damaligen Zeit ohne Behandlung zum Tot führen konnte.

Im Dritten Reich wurde die Lauffolter bei Konzentrationslager Insassen angewendet. Diese sollten die Belastbarkeit von Armeestiefeln testen und diese auch einlaufen für die Soldaten. Dabei mussten sie den ganzen Tag über Schotterweg, mit schwerem Gepäck über 40 Kilometer zurücklegen oder bis sie vor Erschöpfung zusammenbrachen. Was sehr häufig vorkam, da sie während der Tortur in den wenigsten Fällen zu essen und zu trinken bekamen.

Des Weiteren gab es gegen Ende des Krieges Gefangenenverlegungen, wo jeder Insasse, der zurückblieb, erschossen wurde. Diese Szenarien kennt man auch aus dem Russlandfeldzug in den Napoleonischen Kriegen.

Im Militär oder in Gefängnissen werden solche Methoden heutzutage teilweise noch angewandt, sodass man im Entenmarsch bis zur Erschöpfung laufen muss. Oder als Bestrafung mit vollem Gepäck bei starker Hitze oder starkem Regen bis der Vorgesetzte erlaubt stehen zu bleiben. Kommt man dem Befehl nicht nach und bleibt von sich aus stehen, muss die ganze Kompanie diese Bestrafung ertragen. Dies führt zu einem enormen Druck. Nach Berichten aus Nordkoreanischen Konzentrationslagern ließ man dort öfters mal mehrere Gefangene Laufen und sage ihnen wer zuerst zusammenbricht, wird erschossen.

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