In diktatorischen und halb diktatorischen Ländern ist die sexuelle Erniedrigung ein weit verbreitetes und immer noch sehr häufig angewandtes Bestrafungsinstrument. Auch wenn Männer Opfer dieser Form der Folter sind, so sind es doch vor allem Frauen, die diese Form der Folter erleiden. Die Folter reicht von psychischer bis hin zu physischer Folter, je nachdem, welches Ziel von der zu folternden Person erreicht werden soll.
Eine Methode, die in den Konzentrationslagern des Dritten Reiches angewandt wurde, aber auch heute noch in Konzentrationslagern in Nordkorea Anwendung findet, besteht darin, eine Person öffentlich nackt ausziehen zu lassen. Dabei wird die betreffende Person auf dem Appellplatz des Lagers nackt gefesselt und den entwürdigenden Blicken der Bewacher und der Mithäftlinge ausgesetzt. Hinzu kommt, dass in den kalten Monaten Entzündungen und Blasenentzündungen auftreten können. Dies stellt für die Betroffenen nicht nur eine psychische, sondern auch eine physische Belastung dar.
In einigen Gefängnissen Afrikas und Südamerikas, vor allem in Frauengefängnissen, gibt es offene Duschen. Das bedeutet, dass die Wärter die Gefangenen beim Duschen beobachten können. Ziel dieser Praxis ist in der Regel die Verhinderung jeder Form von persönlicher Intimität der Gefangenen.
Die sexuelle Erniedrigung findet in den meisten Fällen seinen Höhepunkt im sexuellen Missbrauch. Sexueller Missbrauch wird zur absoluten Unterwerfung des Gefangenen in vielen Gefängnissen der Dritten Welt eingesetzt. Um den Gefangenen zu zeigen, dass sie der absoluten Willkür und der absoluten Gnade der Aufseher und Aufseherinnen unterworfen sind. Dass sie alles zu tun haben, damit die von ihnen aufgestellten Regeln und Vorschriften eingehalten werden. Dies dient, auch wenn es öffentlich gemacht wird, als Abschreckung für die anderen Gefangenen. Sie sollen sich nicht auflehnen, sondern gehorchen.
In Zentralafrika wurden in vielen Unternehmen, die dort wichtige Rohstoffe abbauen, die Frauen und Töchter von Managern sexuell missbraucht, als Warnung, nicht weiter zu expandieren oder das Unternehmen aufzugeben. Das ist natürlich eine extreme Form, und sie ist auch nicht alltäglich, aber sie ist zum Teil immer noch Praxis.
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